Ich durfte meine ersten Geburtstage miterleben.

Maheeshika freut sich auf ihren Kuchen.

Die Kinder singen Rashmi "Happy Birthday".

Ich möchte diesen Blogeintrag nutzen, um meine ersten Geburtstagserfahrungen hier im Angels Home mit euch zu teilen.

Ich bin jetzt schon seit über einem Monat hier und durfte insgesamt drei Geburtstage miterleben: zwei Kindergeburtstage (Rashmi und Maheshika) und den Geburtstag der Managerin.

In den letzten drei Jahren habe ich in einem Kindergarten in Potsdam gearbeitet und dort viele Kindergeburtstage gefeiert. Jedes Mal habe ich mich darauf gefreut, diesen besonderen Tag im Jahr mit der Gruppe zu feiern. In unserer Einrichtung hatten wir ein ganz besonderes Ritual – wie es vermutlich fast alle Kindergärten haben.

Nun war ich also gespannt, wie das Geburtstagsritual hier im Angels Home aussieht.

Rashmi zeigt glücklich seine Geschenke.

Jedes Kind wusste genau, wer an dem jeweiligen Tag Geburtstag hatte, und einige hatten es mir direkt mitgeteilt, sobald sie mich erblickt haben. So hätte ich den Geburtstag des jeweiligen Kindes gar nicht vergessen können.

Der Morgen und Vormittag unterschieden sich – abgesehen von den Glückwünschen der Kinder – nicht vom normalen Alltag. Von außen hätte ich bis zur Teezeit nicht feststellen können, ob und wer heute Geburtstag feiert. Eine Sache, die ich persönlich etwas schade finde.

Zur Teezeit stand dann ein Fertigkuchen mit drei Kerzen am Kopfende bereit, und alle versammelten sich um den Tisch. Mein erster Gedanke beim Anblick des Kuchens war: „Der reicht doch niemals für 56 Kinder." Natürlich hatten die Kinder zusätzlich ihr Teegebäck vor sich liegen, aber wer freut sich nicht auf ein zusätzliches Stück Geburtstagskuchen? Ich war gespannt. Das Geburtstagskind saß am Kopfende vor ihrem Kuchen. Auf drei sangen dann alle 55 Angels und das Personal die englische „Happy Birthday to you"-Version, ergänzt durch die singhalesische Version. Für mich war das jedes Mal ein wunderbarer Moment – wenn so viele Menschen zusammen singen, klingt es einfach schön. Danach schnitt das Geburtstagskind ein Drittel des Kuchens in sechs Stücke. Das erste Stück wurde genommen und zum ersten Kind gebracht. Dieses biss ein kleines Stück ab, dann ging das Geburtstagskind mit dem angebissenen Stück weiter zum nächsten Kind, das ebenfalls ein Stück abbiss. So ging es weiter, bis das Kuchenstück vollständig aufgeteilt war. Danach schnappte sich das Geburtstagskind das nächste Stück Kuchen. Jeder durfte einmal vom Kuchen probieren und abbeißen. Der restliche Kuchen gehörte dem Geburtstagskind – ein Stück wurde sofort gegessen, der Rest in einer Tupperbox für später verstaut.

Ich habe die ganze Situation fasziniert beobachtet. Es hat mich überwältigt, wie glücklich das Geburtstagskind war, mit ihren Kuchenstücken herumzugehen und jeden einmal abbeißen zu lassen, und wie zufrieden die Kinder mit diesem einen Bissen waren. Ein gutes Beispiel für „Es ist die Geste, die zählt."

Maheeshika hat ihr erstes Parfum geschenkt bekommen.

Die Pateneltern von Rashmi und Maheshika haben ihren Patenkindern tatsächlich auch ein Päckchen geschickt. Aus bestimmten Gründen wurden die Pakete bei beiden Kindern ein paar Tage später geöffnet.

Ich durfte dabei zusehen, wie beide voller Vorfreude und Begeisterung ihre Päckchen öffneten. Sie freuten sich riesig über die Schokolade, T-Shirts, Bilder der Pateneltern und andere Kleinigkeiten. Rashmi und Maheshika gingen sehr sorgfältig mit ihren Geschenken um und sortierten alles ganz ordentlich vor sich. Sie wussten, dass ein Dankeschönfoto folgen würde, welches ich den Pateneltern jeweils zukommen lassen werde.

Alles in allem war es wieder schön zu beobachten und zu erleben, mit welchen Kleinigkeiten man unseren Angels eine große Freude bereiten kann.

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächsten Geburtstage, die noch folgen werden.

Bis dahin!

Nina