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Während im Angels Home die Vorbereitungen auf die Silversterparty auf Hochtouren gelaufen sind und die Vorfreude täglich gestiegen ist, hatte ich ein ganz anderes Problem: Schon über Weihnachten hatte ich eine kleine Wunde am Fuß, die immer schlimmer wurde. Erst dachte ich, sie heilt von selber wieder ab, aber kurz vor Silvester war so schlimm, dass ich kaum noch laufen konnte. Also hat mich Frank mit Thyaga (eines der ältesten Mädchen) mit dem TukTuk ins nächste Krankenhaus geschickt. Ein singhalesisches Krankenhaus zu besuchen war eine Erfahrung für sich:
Nicht zu vergleichen mit einem deutschen Krankenhaus. Schon vor dem Krankenhaus warteten Menschen auf ihre Behandlung und auch innen war viel los.
Thyaga hat das Reden übernommen und mich angemeldet. Ohne ihre Unterstützung wäre ich verloren gewesen, denn das ganze System war ziemlich undurchschaubar. Danach mussten wir eine Weile warten bis einer der Ärzte uns rangenommen hat.
Ein separates Behandlungszimmer gab es nicht: Stattdessen saßen fünf Ärzte in einem Raum, jeder an seinem Schreibtisch. Sie riefen die Patienten nacheinander auf, schauten kurz auf die Beschwerden und verschrieben dann Medikamente. Nach einem kurzen Blick auf den Fuß wusste die Ärztin sofort was zu tun war und schrieb mir, ohne viel zu erklären, eine lange Liste mit Medikamenten auf: 5 verschiedene Tabletten und2 Cremen. Das hat erstmal alarmierend gewirkt, aber anscheinend sind so viel Medikamente in Sri Lanka normal. Die Tabletten habe ich dann in kleinen Papiertüten, einzeln abgezählt an einem Schalter bekommen. Teilweise wusste ich nichtmal den Namen von den Tabletten.
Insgesamt hat mich die Behandlung, inklusive Medikamente, 1700 Rupies gekostet. Umgerechnet sind das ca. 5 €.
Die nächsten paar Tage habe ich dann oben in meinem Zimmer verbracht und meinen Fuß so viel wie möglich geschont. Auch wenn ich die Ruhe erstmal genossen habe, haben mir die Mädels und der Trubel schnell gefehlt!
Zum Glück haben die vielen Medikamente aber schnell gewirkt. Nach 3 Tagen konnte ich wieder mehr Zeit unten im Heim verbringen und inzwischen kann ich auch wieder ganz normal laufen :)
Trotzdem war das singhalesische Krankenhaus eine Erfahrung, die ich hoffentlich nicht nochmal machen muss. Sie hat mir deutlich gezeigt, wie privilegiert unser Gesundheitssystem in Deutschland ist!