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Hallo ihr!
Ich hab mich lange nicht mehr gemeldet.
Grund hierfür: 😷 Es hat mich die letzte Woche leider gesundheitlich voll umgehauen. Nachdem ich schon in meiner zweiten Woche hier das Krankenhaus besuchen musste, wegen des gebrochenen Arms der jüngeren Hiruni, stand für mich ganz klar fest: Ich möchte auf keinen Fall selbst Patient sein. Bitte, bitte bleibe gesund. 😓
Nun ja… das hat wohl nicht ganz so gut geklappt. Hier läuft halt wirklich nichts nach Plan. Hätte ich ja wissen müssen. 😉 Die Regenzeit hier hat viele Erkältungsopfer mit sich gebracht. Das ist hier nicht untypisch, da die Kinder/Menschen hier deutlich andere Temperaturen gewöhnt sind. So war unser Krankenzimmer schon eine ganze Weile gut besucht. Die typische Grippe/Erkältung im November gibt es also auch hier am anderen Ende der Welt.
Ich wartete also nur darauf, bis es mich auch erwischen würde. Denn seien wir mal ehrlich, mit Abstand halten ist hier nicht mit den Mädchen. Es wird trotzdem gekuschelt. 🤗 Nun bin ich vor 1,5 Wochen mit Halsschmerzen und Kopfschmerzen aufgewacht. Ich war nur halbtags bei den Mädchen und die restliche Zeit lag ich schlafend im Bett. Das konnte ich einen Tag durchziehen, dann ging es mir besser. Ich habe die Gesellschaft der Mädchen und die Arbeit vermisst. Letzte Woche Dienstag hat es mich dann leider so ausgeknockt, dass selbst das Trinken mir schwerfiel. Meine linke Mandel war deutlich entzündet und meine Lymphknoten hart und angeschwollen. Mein Körper hat mir signalisiert, dass ich doch mehr Ruhe brauche. Linus (Frank) hat mir gesagt, ich soll mir meine Zeit nehmen und mich ausruhen. Ein riesiges Dankeschön für die Selbstverständlichkeit und dein Verständnis. 🙏
Leider hat es mich so dolle erwischt, dass das Personal, nachdem es mich gesehen hatte, sofort meinte, dass ich doch zum Doktor muss. Yippieeee. Das wollte ich hören – nicht. 🙄
So vernünftig, wie ich natürlich bin, habe ich einem Arzttermin zugestimmt. Die Zeiten der Termine lagen bei 17:30 und 21:30. Hier ist es normal, dass der HNO-Arzt nur zu bestimmten Zeiten zu Besuch in der Praxis in Marawila ist. Ich kann mir das so erklären, dass es hier einen Ärztemangel gibt und diese Ärzte nun von A nach B fahren, um so gut es geht „Allen" die nötige Hilfe zu gewährleisten, auch jenen, die etwas abgelegen wohnen.
Ich habe mich für den 17:30 Uhr Termin noch am gleichen Tag entschieden und wurde dann netterweise von Disah (unserem Fahrer) zur Praxis gefahren. Es war zum Glück nicht das Krankenhaus.
Die Praxis war trotzdem ein Erlebnis für sich und ein starker Kontrast zu den europäischen Verhältnissen. Das Wartezimmer war größtenteils draußen, direkt an der Straße und immerhin überdacht! Der Arzt ist mit etwas Verspätung um 17:40 Uhr eingetrudelt. Ich dachte, mit 10 Leuten vor mir, darf ich noch mindestens eine Stunde draußen auf meinem Steinhocker warten. Nein, hier in Sri Lanka geht das doch tatsächlich schneller als zu Hause. Nach 30 Minuten durfte ich in den mit Teppich ausgelegten Raum eintreten. Ich habe meine Schuhe selbstverständlich, wie in Sri Lanka üblich, draußen stehen lassen.
Die Tür des Besprechungszimmers blieb offen. Zuerst ein sehr befremdliches Gefühl. Doch irgendwie hatte das Ganze auch etwas Familiäres an sich und war wohlig. Ich habe mich tatsächlich wohl gefühlt, vielleicht weil dieses Krankenhausgefühl und die Ernsthaftigkeit des Krankseins nicht im Vordergrund standen. 🏥
Nachdem der Doktor mit seiner Handy-Taschenlampe in meinen Mund geleuchtet hat, meine Lymphknoten am Hals abgetastet und mich gefragt hat, ob ich Husten oder Fieber habe und wie lange ich schon die Beschwerden habe, ging es dann zum Medizinzettel. Nachdem er einige Zahlen auf seinen Zettel notiert hatte, erwähnte ich, dass ich kein Fan von Tabletten bin und bitte so wenig wie möglich verschrieben bekommen möchte.
Er sagte nur, dass es hier in Sri Lanka nicht so einfach ist, wie in Deutschland. Was genau er damit meinte, kann ich euch nicht sagen. Ich denke, hier gibt es einfach nicht diese Kombitabletten, und er meinte auch irgendwas mit dem Wetter. Keine Ahnung. Er meinte, er verschreibt mir nur! 5 verschiedene Tabletten. 5?! Meine Oma mit 82 Jahren muss 5 Tabletten schlucken?! Das ist verrückt. Dass ich von einigen zwei nehmen muss, hat er mir verschwiegen. Das hieß, es mussten mehr als 5 Tabletten gleichzeitig geschluckt werden. Was blieb mir anderes übrig? Ich wollte schließlich so schnell wie möglich wieder gesund werden. Den Namen der Tabletten und die Diagnose habe ich nicht bekommen. Sri Lanka – das Land der Überraschungen. 😲
Am „Schalter" habe ich dann meine einzeln abgepackten Tabletten bekommen. 1000 LKR hat mich der Arztbesuch und die ganzen Pillen gekostet. 3,22 Euro. Ich habe mit deutlich mehr gerechnet.
Schlussendlich bin ich sehr froh, dass ich meinen ersten Arztbesuch hier in Sri Lanka mit einem doch so positiven Gefühl verlassen habe. 👍
Der Anblick der Mehrzahl der Pillen, die ich die nächsten Tage zu mir nehmen musste, war jedoch nicht ganz so schön. 😟
Zwei Tage später ging es mir schon so viel besser, dass ich echt nicht wissen wollte, was das für Tabletten sind, die mir da verschrieben worden sind. Es war etwas erschreckend, wie schnell und gut sie gewirkt haben. Nach 3-4 Tagen ging es mir dann schon so viel besser, dass ich am Wochenende meine To-Do-Liste mit den Kindern abhaken konnte. Die Vorweihnachtszeit ist schließlich auch hier mit etwas Stress verbunden. 🎄
Das alles hört sich vielleicht für den einen oder anderen schlimm an. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie hat mir diese Praxis und der Doktor trotzdem ein gutes Gefühl gegeben, und ich habe Vertrauen darin, dass es mir nächste Woche wieder topfit gehen wird. Diese vielen Tabletten müssen schließlich irgendwas bringen. Ich bin dankbar, dass meine Krankenhausangst etwas verblasst ist. 😌
Ich bin und bleibe trotzdem kein Tablettenfan, das möchte ich hier auch nochmal betonen!
Drückt mir die Daumen, dass ich nächste Woche tablettenfrei und wieder topfit bin! 🍀
Ich möchte schließlich Linus so gut es geht unterstützen, wenn er in Deutschland ist und wir hier für zwei Wochen alleine sind.
Bis dahin!
Nina 🌼