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Nach dem Motto: "Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen" beginnt nun die zweite Woche meines Praktikums im Angels Home. Schon nach kurzer Zeit merke ich, wie wichtig Dinge wie klare Regeln und strukturierte Abläufe sind. Sie helfen nicht nur dabei, sich selbst schneller an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen, sondern sind auch unerlässlich, um die 52 Mädchen gut zu betreuen und im Zaum zu halten. Die Bedeutung von Ordnung und Organisation untereinander, ist hier täglich spürbar und zeigt mir, wie wichtig eine gut durchdachte Struktur für das Wohl aller ist. Egal, wo ich den Mädchen über die Schulter schauen darf – sie haben eine Work-Life-Balance, von der sich viele eine Scheibe abschneiden könnten. Doch bevor wir weiter ins Detail gehen, sollte man festhalten: Hier wird immer zuerst geholfen, bevor der spaßige Teil beginnt!
Morgens begann ich erstmals damit, das Essen für die Mädchen mit zuzubereiten. Es ist wirklich beeindruckend, wie viel Zeit unsere liebe Deepani täglich investiert, um jeden Tag ein köstliches Mahl auf den Tisch zu zaubern. Obwohl sie tatkräftig von allen Seiten unterstützt wird, beansprucht die Zubereitung dennoch mehrere Stunden. Unsere kleinen Meisterköche erklären mir im Handumdrehen, wie ich richtig zupacken muss, damit das Gericht des Tages – ‚String Hoppers' mit Gurkensalat und Curry – auch gelingt. Egal, ob es ums Knacken der Kokosnüsse, das Nudelkochen oder das Schneiden des Hähnchens geht, sie scheuen sich vor keiner Arbeit. Alles wird gemeinsam erledigt, damit sie später die wohlverdiente Auszeit genießen können.
Zur Auszeit gehört hier unter anderem das Toben im Garten, Volleyball, Badminton oder Tischtennis spielen, um die überschüssige Energie schnell wieder loszuwerden. An diesem Tag wurde das Tischtennisnetz schnell aufgestellt, und der Spaß konnte beginnen! Die regenfreie Zeit wird natürlich sinnvoll genutzt, denn wann der nächste Sturm kommt, weiß hier niemand so genau. Typisch Sri Lanka eben. Wie ihr also schon erkennen könnt, spielt es keine Rolle, ob es sich um Arbeit in Bezug auf Schule, Hausaufgaben, Kochen, Lernen, Gartenpflege oder Wäsche machen handelt – die schönen Dinge wie Spielen im Garten, Lesen, Fernsehen, Schwimmen gehen oder Ausflüge an den Strand, zum Tempel oder in die Kirche kommen bei unseren Mädchen definitiv nicht zu kurz und genauso soll es doch sein!
Vielleicht fragt ihr euch jetzt, wie ich mir meine Auszeit zwischen all der Büroarbeit, sowie dem Alltag mit den Mädchen nehme. Ehrlich gesagt, gibt es für mich nichts besseres, als den wunderschönen Sonnenuntergang hier in Mudakaduwa zu genießen. Es ist ein Moment, in dem ich für einen Augenblick innehalte, alles um mich herum vergesse und meinen Gedanken freien Lauf lasse. Die Farben des Himmels, die ruhige Atmosphäre und das sanfte Rauschen des Meeres bieten mir eine Auszeit, die ich nicht in Worte fassen kann. In diesen wenigen Minuten scheint der ganze Stress des Tages einfach von mir abzufallen, und für einen Moment sind die Herausforderungen des Alltags verschwunden. Dieser kleine Rückzug alleine hilft mir schon, neue Energie zu tanken und mit frischem Blick den nächsten Tag anzugehen.
Es ist unglaublich spannend zu sehen, wie selbstverständlich das eigenständige Arbeiten und Leben hier funktioniert. Ich merke, dass ich in dieser Hinsicht noch viel vom Heimleben lernen kann. Denn wenn sie es können, dann kann ich es doch auch! Ich hoffe, ihr konntet einen guten Eindruck von meinen Erfahrungen in der zweiten Woche bekommen und dass es euch weiterhin Spaß macht, mich zu begleiten. Wir hören uns nächste Woche wieder – am selben Ort, zur selben Zeit!
Beste Grüße,
eure Nina