Seit meiner Ankunft in Marawila habe ich den größten Teil der Zeit auf dem Gelände des Angels Home verbracht. Diese Woche schnappte ich mir, nachdem ich die Mädchen zur Schule gebracht hatte, unser Fahrrad und radelte los, um mir die nahe Umgebung und unseren „Heimatort" Marawila anzuschauen.
Sri Lanka ist mittlerweile bei Touristen sehr beliebt und gerade im Süden muss man sich, unter all den Europäern, wohl fast wie daheim fühlen. In Marawila ist vom Tourismus noch kaum etwas zu spüren. Hier bekommt man einen Einblick in das echte Leben der Singhalesen. Und das ist – in einem Land, in dem viele Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben- nicht immer leicht zu verkraften. Ebenso das Schicksal der zahlreichen auf der Straße lebenden Hunde und Katzen und gehaltenen Nutztiere… Die Strände sind entweder menschenleer oder man kann dort Fischer bei ihrer Arbeit beobachten. Im Gegensatz zu den Touristengegenden wird hier in Kleidung gebadet und es liegt niemand in Bikini oder Badehose im Sand. Als „Weiße" ist man eine kleine Attraktion, die interessierte Blicke auf sich zieht und Kinder zum Staunen bringt. Wie man sich vorstellen kann, ist das auch nicht immer angenehm. Aber die Menschen sind durchweg sehr freundlich und man wird überall herzlich gegrüßt.
Um die frisch gefangenen Fische, die direkt an der Straße verkauft werden, habe ich lieber einen großen Bogen gemacht. Stattdessen traute ich mich aber an ein paar andere Spezialitäten wie den Sago Pudding und frisch gepresste Fruchtsäfte. Das war für mich ein ganz neues Geschmackserlebnis und sehr zu empfehlen 😊
Bei einem normalen Urlaub landet man meist automatisch in den Touristengegenden und hat dadurch nicht die Möglichkeit, einen wirklichen Einblick in das Leben vor Ort und die Kultur zu bekommen. Deshalb bin ich sehr dankbar dafür, diesen authentischen Teil von Sri Lanka kennenlernen zu dürfen!